Frankfurter Ethiknetzwerk

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Was ist ein Ethik-Komitee in der stationären Altenhilfe
(Ethik-Komitee-Altenpflege)

Ethik-Komitee SitzungEthik-Komitees sind interdisziplinäre Gremien, die sich aus Pflegenden, Medizinern, Mitarbeiter der Sozialdienste, der Seelsorge, Juristen und Ethikern zusammensetzen. Ethik-Komitees gehören in Kliniken seit Jahren zum „guten Standard“ und sind sowohl Beratungs- also auch Reflexionsinstanz in einer Hochleistungsmedizin, in der sich immer öfter die Frage nach der ethischen Grenze des technisch Machbaren stellt.

Doch auch in der Altenpflege stellt sich immer häufiger die Frage, ob die medizinisch-pflegerische Versorgung oder auch die Lebens- und Wohnbedingungen von Bewohnern noch mit dem subjektiven Willen und den objektiven Interessen der Bewohner übereinstimmen. Beispielhafte Fragestellungen lauten:

  • Wie geht man mit Patientenverfügungen um?
  • Sollte man bei Menschen im dementiellen Syndrom eine PEG-Sonde legen?
  • Darf der Wunsch ohne technische Medizin in der Altenpflegeeinrichtung zu versterben in jeden Fall realisiert werden?
  • Wie kann im Alltag eines Altenpflegeheimes Fremdbestimmung und Zwang vermieden..
  • ..und wie kann Selbstbestimmung und Privatheit gefördert werden?
  • etc.

Welche Zielsetzungen und Aufgaben haben Ethik-Komitees in der stationären Altenhilfe?

Das Ethik-Komitee setzt sich zum Ziel, die moralischen Gehalte der pflegerischen Heimversorgung bewusst zu machen, ethische Fragestellungen zu benennen und Lösungen anzubieten.

Die konkreten Aufgaben eines Ethik-Komitees liegen in:

  • der Entwicklung von Leitlinien,
  • der Fortbildung von Ethik-Komitee-Mitgliedern
  • der Mitarbeiterfortbildung,
  • der Ethikberatung im Einzelfall.

In ganztätigen Veranstaltungen werden die Mitarbeiter der Altenpflegeeinrichtungen in die Grundlagen der Medizin- und Pflegeethik und deren Anwendungsmöglichkeiten eingeführt.

In der Einzelfallberatung kommen Mitglieder der Ethik-Komitees in die Einrichtungen und Wohnbereiche und beraten in moralisch relevanten Entscheidungssituationen.

Bei oft wiederkehrenden ethischen Fragestellungen beispielsweise zur PEG-Sonden-Problematik können Ethik-Komitees sog. Leitlinien entwickeln, die Entscheidungswege für alle Beteiligte verkürzen und transparent gestalten sollen.

Die Ethik-Komitees des Frankfurter Netzwerks Ethik in der Altenpflege

EKA Franziska Schervier

Ethik-Komitee „EKA Franziska Schervier“ am Franziska Schervier Altenpflegeheim

Bereits im September 2006 wurde am Franziska-Schervier-Altenpflegeheim ein Ethik-Komitee gegründet. Das Ethik-Komitee tagt in regelmäßigen Sitzungen gemäß einer hierfür entwickelten Satzung und Geschäftsordnung.
ethik-altenhilfe-fsa.de


Die Mitglieder des „EKA Franziska Schervier“:

  • Stefan Vörös (Wohnbereichsleitung, Koordinator für ethische und rechtsrelevante Fragen am Lebensende, Vorsitzender des EKA)
  • Thomas Brandecker (Projektleitung Frankfurt Netzwerk Ethik in der Altenpflege)
  • Dr. Gisela Bockenheimer-Lucius
  • Christina Chimm (FSAPH)
  • Dietmar Cuntz (Richter am Betreuungsgericht Frankfurt/Main)
  • Stefanie Decker (FSAPH)
  • R. A. Gerhard Dörner (externes Mitglied)
  • Dr. Claudia Dunkel (Ärztin)
  • Karl Enk (externes Mitglied)
  • Michael Gutt
  • Marina Magel (WB1)
  • Uwe Rüdiger (PMH)
  • Bernd Trost (Heimleiter)
  • Petra Überlacker-Thart (Angehörige)
  • Margot Unbescheid
  • Sr. Maria Veronika Schmitt (Mitarbeiterin der Seelsorge)

EKA Franziska Schervier

Ethik-Komitee „EKA Frankfurter Netzwerk“

Im Dezember 2008 wurde in analoger Weise ein weiteres EKA gegründete, das aus Mitarbeitern von verschiedenen Einrichtungen besteht.


Die Mitglieder des „EKA Frankfurter Netzwerk“:

  • Andrea Beimfohr (Bürgermeister Gräf Haus)
  • Antje Bochmann (Sozialer Dienst, St. Josefshaus)
  • Detlef Buchstab (Richter am Betreuungsgericht Frankfurt/Main)
  • Michaela DuMesnil (Haus Aja Textor, Vorsitzendes des EKA)
  • Petra Fischer (Alten- und Pflegeheim Anlagenring)
  • Volker Gussmann (Institut für Beratung stationärer Einrichtungen der Altenhilfe)
  • Dr. Manfred Müller (Fachbereich Pädagogik Goethe-Universität Frankfurt, Ombudsmann der Heimbewohner und Heimbewohnerinnen)
  • Katharina Rapp (Pflegefachkraft, Pflegeheim Bockenheim)
  • Ramona Schundau (Sozialer Dienst, Alloheim Senioren Residenz Mainpark)
  • Silke Peters (Seelsorgerin, Markusdiakonie)
  • Heike Wagner (Grünhof im Park)
  • Ramona Wagner (Projektleitung)
  • Gwendolin Wanderer (Projektleitung)
  • Dr. Barbara Wolf-Braun (Projektleitung)

Die Satzungen, die Geschäftsordnungen und andere bisher erarbeitete Papiere können Sie in der Rubrik „Publikationen“ einsehen.